Ed Greenwood - Die Legende von Elminster by 02 Die Elfenstadt

Ed Greenwood - Die Legende von Elminster by 02 Die Elfenstadt

Autor:02 Die Elfenstadt
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Elminster spürte ihre Drahtspitzen an seinem Fleisch – und etwas tiefer seidig weiche Haut, die über seine Hose glitt. Sie trug spitzenbesetzte schwarze Strümpfe und kniehohe schwarze Lederstiefel mit Stilettabsätzen.

»Vergebt mir bitte meine Ungezügeltheit, Herr«, sagte sie mit rauchiger Stimme und klang alles andere als beschämt. »Ich fürchte, ich bin die Gesellschaft eines Menschen nicht gewöhnt, und muss gestehen, dass sich … eine gewisse Erregung meiner bemächtigt hat.«

»Aber Ihr müsst Euch doch für gar nichts entschuldigen, Schönste der Schönen«, entgegnete Elminster gewandt. »Vor allem dann nicht, wenn Euer Gegenüber sich nicht im mindesten beeinträchtigt fühlt.«

Er ließ rasch und unmerklich den Blick über die wachsende Menge schweifen. Etliche schauten neugierig in ihre Richtung, aber niemand näherte sich ihnen. Mehr noch, in einigem Umkreis um ihn und die Elfenherrin hielt sich niemand auf.

»Ihr sollt unbedingt erfahren, wie unvergleichlich schön Euch die Männer von mindestens zwei Völkern finden«, erklärte er nun rasch, um bei ihr kein Misstrauen aufkommen zu lassen. Dann schaute er rasch zum Garten. Der war leer.

Hätte er etwas anderes erwarten sollen? Nein, diese Frau plante alles im Voraus, und das sehr gründlich.

»Doch will ich Euch nicht verhehlen«, fuhr er fort, »dass ein wunderbarer Geist mir allemal mehr Vergnügen bereitet als ein noch so schöner wunderbarer Körper.«

Symrustar sah ihm offen ins Gesicht. »Wäre es Euch denn lieber, Prinz Elminster, dass ich damit aufhöre, so zu tun, als würde Eure bloße Anwesenheit mir die Sinne rauben?«

Leise fügte sie nach einem Moment hinzu: »Viele Männer in meinem Volk glauben nicht einmal daran, dass unsere Frauen so etwas wie einen Verstand besitzen.«

Der Menschenmagier zog eine Braue hoch: »Und deswegen eilt Ihr mit Eurem flinken Witz von einer Lustbarkeit zur nächsten, um alle vom Gegenteil zu überzeugen?«

Sie lachte, und ihre Augen strahlten. »Gut gebrüllt, Löwe«, anerkannte die Elfin. »Ich glaube, ich werde diese Begegnung sehr genießen.«

Nun führte Symrustar ihn in den Garten, wobei sie über den Boden lief. Der Zauber oder was auch immer sie hatte schweben lassen, hatte geendet oder war erschöpft. Ihre Hüften bewegten sich bei jedem Schritt in einer Weise, dass dem Prinzen die Spucke wegblieb. So bemühte er sich, der Schönen nur ins Gesicht zu schauen. Und ein Funkeln in ihren Augen zeigte ihm an, dass sie den Grund dafür längst erraten hatte. Diese Edle war sich ihrer Wirkung auf ihn vollkommen bewusst.

»Was ich vorhin gesagt habe, entsprach der Wahrheit«, bemerkte sie jetzt und schüttelte noch einmal spielerisch ihr langes blaues Haar. »Ich möchte so viel wie möglich über die Menschen lernen. Wollt Ihr Euch mir zur Verfügung stellen? Selbst dann, wenn ich mitunter Fragen äußere, welche Euch von abenteuerlicher Einfalt erscheinen müssen?«

»Herrin, ich stehe Euch stets zu Diensten«, versicherte Elminster ihr heiser und fragte sich im Stillen, wann ihr eigentlicher Angriff auf ihn erfolgen würde – und was diese höchst gefährliche Frau eigentlich wirklich von ihm wollte.

Doch während Symrustar ihn tiefer und tiefer in die wilden und unbesuchten Tiefen des Gartens führte, verblüffte sie ihn mit klugen Fragen, die sich logisch aufeinander aufbauten. Als dann das letzte Sonnenlicht verging, überraschte sie Elminster mit ehrlicher Neugier, was die Art der Menschen anbetraf.



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